für sie

Was macht die Kunst?

,,Was macht die Kunst ?- Die Kunst geht nach dem Brot ” – so, oder so ähnlich klingen je her  die Worte meines Großvaters in meinen Ohren, während er Emilia Galotti zitiert und Lessing und die dichtende Kunst mit Nachdruck anpreist, jedoch zeitgleich seiner einzigen Enkeltochter versucht nahe zulegen, vielleicht doch etwas Vernünftiges zu studieren.

Dieser Wunsch ist nachvollziehbar, bedenkt man, dass seine Gedichte und Kurzgeschichten  in beachtlich modernem, zeitlosen Schreibstil, gespickt mit humorvollen Pointen, während der Kriegsgefangenschaft und in einer Gesellschaft ohne Sicherheiten entstanden.

Ich verfolge heute dennoch den abenteuerlichen Weg der Kunst, der sich damals bereits  in Form von experimentellen Dichtungsverfilmungen, selbstverständlich basierend auf Lyrik  meines Großvaters der 1940er Jahre abzeichnete und sich nicht aufhalten lies.

Von der Videokunst und über die Original-Druckgrafik an der Seite von Martin Kätelhön, einem der bemerkenswertesten Menschen und Kunstdruckern bis hin zu meiner Zeit als Assistentin im Atelier von Jürgen Kuhl, -ebenfalls eine prägende Zeit, gelangte ich schließlich  an die Seite von R. von Stranz und durfte erste Ausstellungen in der Galerie I.G.C. kuratieren und auch diese Facette des Kunstmarktes kennen lernen. Nach einigen Ausstellungen in Deutschland und Frankreich, steht mein Studium der Kunstgeschichte und die Arbeit an neuen Werken im Vordergrund. Betrachtet man diese, so scheint die Gelassenheit meines Großvaters und der Einfluss der unzähligen gemeinsamen  Sommer in Dänemark prägend gewesen zu sein. Nicht nur das skandinavische Design, sondern auch Praktikabilität und Minimalismus sind eine wiederkehrende Inspiration. Weibliche, transparente Silhouetten und abstrakte Farbflächen geben dieses Zusammenspiel von Transparenz und Opazität in meinen aktuellen Werken wieder.

Diese skandinavische Leichtigkeit versuche ich zu wahren, mit ihr die Erinnerung.

Was bleibt ist die Kunst.
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